In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 brach nach extremen Unwettern eine verheerende Flutkatastrophe über weite Bereiche von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen herein. Innerhalb weniger Stunden stieg das Wasser der Ahr und ihrer Nebenarme vielerorts auf einen Pegelstand von unglaublichen 7 bis 8 Metern – fast fünf Meter über dem bis dahin schlimmsten Hochwasser 2016.
Seit dem 31. Juli 2021 leistet die Dachzeltnomaden Hilfsorganisation im Ahrtal Katastrophenhilfe.
Unsere Arbeit konzentriert sich bislang auf die Entkernung von Gebäuden: Ausgestattet mit Stemmhämmern, Kabeltrommeln, Generatoren, Schaufeln und Schubkarren nehmen wir uns der nassen Gebäude an. Wir stemmen Putz von den Wänden und Estrich aus dem Boden. Wir entkernen Badezimmer und reißen Decken ab. Wir helfen bei dringend notwendiger Arbeit und bieten den Betroffenen unbürokratische und schnelle ehrenamtliche Hilfe.
Akute Hilfe im Ahrtal
Die ersten sieben Helfer*innen, die Ende Juli in die betroffenen Gebiete kamen, trafen auf verzweifelte Menschen, die nach der Flut weder Sachen, noch eine Küche und vor allem kaum noch Hoffnung hatten.
So wurde nicht nur bei den Häusern angepackt und zunächst der Schlamm herausgeholt, sondern es wurde für die Betroffenen gekocht und von den Spenden konnten notwendige Geräte und Material besorgt werden. In Gesprächen und mit ihren Taten gaben sie den Menschen, die alles verloren hatten, auch das Gefühl, nicht allein mit allem dazustehen. Und sie gaben ein wenig Hoffnung darauf zurück, dass sie irgendwann wieder ein eigenes Dach über dem Kopf haben.
Das WIR zählt
In den dunkelsten Zeiten hat sich durch die vielen freiwilligen Helfer*innen gezeigt, dass die Menschen zusammenhalten, wenn es darauf ankommt und ganz selbstverständlich, bedingungs- und selbstlos helfen.
Das Dachzeltnomaden-Motto – „Das WIR zählt“ – , das es schon vor der Flutkatastrophe gab und sich immer wieder durch die vielen Spenden auf den Meetups und Festivals zeigte, wird im Ahrtal einfach gelebt.
Die Welle der Solidarität war zu Beginn enorm hoch. Aber auch jetzt hält sie weiter an.
Wenn du das WIR-Gefühl (er-)leben und Gutes tun möchtest, dann melde dich bei der DZN Hilfsorganisation (siehe Links unten). Selbst, wenn es nur mal für einen Tag ist, es wird immer noch jeden Tag Hilfe benötigt.
Du kannst aber auch ganz einfach helfen, indem du Beiträge teilst und andere darauf aufmerksam machst. Oder eben mit einer kleinen Spende – jeder Euro hilft und kommt direkt da an, wo er gebraucht wird.
Aktuell sind es täglich zwischen 25 und 30 Helfer*innen pro Tag. Zu Beginn waren es allerdings bis zu 180 pro Tag. Und das ist logistisch wirklich eine Herausforderung, die Dennis und Thilo mit viel Unterstützung herausragend gemeistert haben.
Das autarke Camp
Nach einigen Improvisationen zu Beginn gibt es inzwischen ein autarkes Camp: Strom und Wasseranschluss gibt es nicht. Aber trotzdem haben wir ein komplettes Dorf aufgebaut. Küche, Duschen, Toiletten, Gemeinschaftszelt, Büro und ein großes Lager.
Die Zukunft der Hilfsorganisation
Im Laufe des letzten Jahres haben Dennis und Thilo eine gemeinnützige GmbH gegründet, um die Spendengelder annehmen und verwalten zu können.
Inzwischen gibt es ein festes Team für Küche, Baustellen-Koordination, Camp, Social Media usw., was dank der gGmbH und der „Aktion Deutschland hilft“ möglich ist.
Der Plan ist, die Organisation so aufzustellen, dass wir zukünftig auch weitere Hilfsprojekte bedienen können.
Wir sind gespannt, wo die Dachzeltnomaden in Zukunft noch überall Hilfe leisten werden. Verfolge sie auch auf den Social Media-Kanälen, um selbst als Helfer*in mit dabei zu sein.
Hör dir gern den Podcast an, um mehr über die Dachzeltnomaden Hilfsorganisation und ihre Hilfe im Ahrtal zu erfahren. Hier im Artikel dazu haben wir nur einen Überblick dazu gegeben, was in der Folge besprochen wurde.
Links
Instagram DZN Hilfsorganisation
Facebook DZN Hilfsorganisation
Text: Anja und Dennis
Fotos: Dachzeltnomaden Hilfsorganisation