Ein Erfahrungsbericht nach über acht Jahren Leben und Arbeiten im Camper
Als ich 2017 in mein mobiles Leben gestartet bin, hatte ich wenig konkrete Vorstellungen davon, was mich erwartet. Klar war: Ich wollte raus, reisen, arbeiten, frei sein. Und genau das habe ich auch getan – zunächst. Doch schon bald merkte ich: Vanlife ist so viel mehr als ein Roadtrip mit Laptop.
In dieser Podcastfolge – und jetzt auch hier im Blog – teile ich mit dir, was ich gerne vor dem Start gewusst hätte, worüber ich froh bin, dass ich es nicht wusste und warum ich diesen Lebensstil trotz aller Herausforderungen nicht mehr missen möchte.
Inhalt
Vom Abenteuer zum Alltag
Am Anfang ist da der Entdeckerdrang. Abenteuer! Neue Orte! Spontane Entscheidungen! Ich war mit meinem alten Alkoven Wohnmobil unterwegs in Südosteuropa, auf den wildesten Straßen. Es war genau das, was ich gesucht hatte.
Arbeiten und Reisen – das passt nicht immer zusammen
Doch sobald das Vanlife zum Alltag wird, schleichen sich andere Themen ein: Wo bekomme ich Wasser her? Wo kann ich stehen? Wie lange hält der Strom? Der Alltag im Camper ist anders – nicht schlechter, aber intensiver. Es sind diese alltäglichen Dinge, die man vorher unterschätzt. Und ja, manchmal nervt das richtig.
Ich habe meinen Übersetzerjob mitgenommen, dachte, ich könne einfach unterwegs weiterarbeiten. Aber: Vollzeitjob und Reisen? Fast unmöglich. Wer ständig unterwegs ist, hat schlichtweg nicht die Ruhe zum Arbeiten. Irgendwann habe ich gelernt: Wenn ich wirklich produktiv sein will, brauche ich längere Standzeiten und ruhige Orte. Heute plane ich bewusster – Reisephasen und Arbeitsphasen wechseln sich ab.
Mehr dazu habe ich in dieser Podcastfolge bzw. diesem Blogbeitrag erzählt.
Aus dem Projekt Vanlife wird ein Lebensstil
Was ich nie erwartet hätte: Dass dieses „Projekt Vanlife“ kein Übergang, sondern ein dauerhafter Lebensstil wird. Dass ich heute kaum mehr das Bedürfnis habe, in eine Wohnung mit festen Wänden zurückzukehren. Ich genieße die Flexibilität – mal länger an einem Ort sein, mal losziehen, neue Orte erkunden. Aber ich brauche auch meine Ruhephasen – ein bewusster Umgang mit Energie, Eindrücken, Menschen.
Freundschaften und Community – das unbezahlbare Extra
Ich bin allein gestartet – und habe unterwegs so viele wunderbare Menschen kennengelernt. Einige begleiten mich seit Jahren. Manche Begegnungen waren einmalig, andere sind echte Freundschaften geworden. Ohne das Vanlife hätte ich diese Menschen nie getroffen. Diese Community ist für mich ein riesiges Geschenk – auch wenn die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben oft verschwimmen.
Umweltbewusstsein wächst mit dem Alltag
Wasserverbrauch, Strom sparen, Müllentsorgung – all das wird im Camperalltag plötzlich sehr präsent. Dinge, die früher selbstverständlich waren, werden zu bewussten Entscheidungen. Ich habe viel über Nachhaltigkeit gelernt – nicht theoretisch, sondern im täglichen Tun. Dieses veränderte Bewusstsein möchte ich nicht mehr missen.
Was ich wirklich gelernt habe
Vanlife ist nicht nur romantisch. Es fordert dich heraus. Du wirst selbstständiger, lösungsorientierter – einfach weil du musst. Es geht mal was kaputt, du findest keinen Stellplatz, du hast eine Deadline. Und trotzdem: Ich liebe es. Die Herausforderungen machen mich wach, lebendig. Und ich bin dankbar, dass ich mich auf diesen Weg eingelassen habe.
Deine Erfahrungen?
Mich interessiert: Was hast du vor deinem Start ins Vanlife gedacht – und was kam ganz anders? Schreib mir gerne oder komm in die CAMP & WORK Community. Und wenn du noch mehr Geschichten und Tipps rund ums Leben und Arbeiten im Camper suchst, schau gern in mein Buch „CAMP & WORK – Starthilfe für dein Leben und Arbeiten im Camper“. Es ist jetzt auch als Taschenbuch erhältlich!
Links
E-Book: https://camp-work.de/buch
Community: https://www.skool.com/campandwork/about