Griechenland, Januar – eine traumhafte Kulisse, die sich perfekt für das Leben im Camper eignet. Doch obwohl die Überwinterung für die meisten nach dem absoluten Traum klingt, habe ich mich entschieden, sie vorzeitig abzubrechen und nach Deutschland zurückzukehren. Diese Entscheidung hatte weniger mit der Schönheit des Landes zu tun, sondern vielmehr mit den Herausforderungen, die das Vollzeit Reisen und Arbeiten im Camper mit sich bringen.
Letztlich ausschlaggebend für meine Rückreise war aber tatsächlich eine Einladung auf die CMT nach Stuttgart, wo ich Teil eines neuen Podcasts sowie einer Diskussionsrunde auf der Bühne vor Ort sein durfte. Dies hatte sich jedoch erst nach Aufnahme meiner Podcastfolge ergeben und damit zunächst nichts zu tun.
In dieser Episode und diesem Blogartikel möchte ich meine ganz persönliche Sicht auf die Frage teilen: Kann Vollzeit Reisen und Vollzeit Arbeiten wirklich gut zusammenpassen?
Jede:r erlebt das anders, und das, was ich als Herausforderung empfinde, mag für andere eine Leichtigkeit sein oder überhaupt keine Rolle spielen. Aber vielleicht helfen meine Erfahrungen anderen Reisenden, einen Einblick in dieses spannende, aber auch anspruchsvolle Lebensmodell zu bekommen.
Inhalt
Die Herausforderungen beim Vollzeit Reisen und Vollzeit Arbeiten
Natürlich ist nicht alles so idyllisch, wie es klingt. Der Alltag im Camper bringt viele Herausforderungen mit sich, die oft unterschätzt werden.
1. Zeitfresser im Alltag:
Die Suche nach einem Stellplatz, das Einkaufen oder Wäsche waschen – all das kostet mehr Zeit, als man denkt. Gerade wenn man alleine reist, kann nichts parallel laufen. Alles muss nacheinander erledigt werden, und das geht oft zulasten der Arbeitszeit oder auch der Freizeit. Auch, wenn das natürlich einfach Teil des Alltags im Camper ist.
2. Internet und Strom:
Schlechtes Wetter, kein Netz, leere Akkus, ungeplante Stellplatzwechsel – solche Probleme können deinen ganzen Arbeitsplan über den Haufen werfen. Hier ist immer wieder Flexibilität das große Stichwort. Nur ist manchmal in einem vollen Arbeitstag auch dafür nicht mehr so viel Raum.
3. Reise- und Arbeitsstress:
Jeder Stellplatzwechsel bedeutet Aufwand. Ich muss recherchieren, packen, fahren, ankommen – und dabei hoffen, dass der neue Platz alle Anforderungen erfüllt. Dies jeden Tag zu tun, selbst wenn ich nur wenige Kilometer fahre, funktioniert mit Vollzeit Arbeiten nicht wirklich (gut), ohne dass es irgendwann zu stressig wird.
4. Unerwartete Störungen:
Sei es laute Nachbarn, spielende Kinder oder plötzliche Internetprobleme – vieles kann den Tagesablauf durcheinanderbringen. Unterwegs passieren viel mehr unerwartete Dinge als mit festem Standort, Büro etc.
Tipps für eine bessere Balance
Hier sind ein paar Dinge, die mir helfen, das Vollzeit Reisen und Arbeiten im Camper besser zu kombinieren:
1. Länger an einem Ort bleiben:
Ich habe gemerkt, dass es mir hilft, länger an einem (Stell-)Platz zu bleiben – am liebsten zwei bis vier Wochen, wenn es die Umstände erlauben. Das hilft mir enorm, mehr am Stück zu arbeiten und fokussiert dabeizubleiben als immer wieder durch verschiedene Umstände herausgerissen zu werden.
2. Strukturierte Arbeitszeiten:
Ich arbeite gern morgens bis mittags, mache dann eine Pause und nutze den Nachmittag für kleinere Aufgaben oder Freizeit. Oft fallen am Nachmittag und Abend auch Termine an, aber ich liebe es, dann zumindest tagsüber auch flexibel die Zeit für Bewegung bei Tageslicht genutzt zu haben.
3. Herausforderungen annehmen:
Es gibt Tage, an denen alles schiefgeht: Internetprobleme, laute Nachbarn, schlechtes Wetter. Ich gebe zu, manchmal bin ich auch sehr genervt davon, aber ich versuche immer mehr, solche Tage als Teil dieses Lebensstils noch besser anzunehmen.
4. Austausch mit anderen Campern:
Die CAMP & WORK Community ist für mich ein wertvoller Ort, um auch einmal solche Erfahrungen zu teilen. Menschen, die nicht so leben und arbeiten haben oft den Eindruck, ich sei im Dauerurlaub und können dann solche Themen nicht gut nachvollziehen. Dann ist diese Gemeinschaft einfach enorm wertvoll und stützend, egal, ob mit Tipps oder einfach durch Zuhören.
Fazit: Passt Vollzeit Reisen und Vollzeit Arbeiten zusammen?
Vollzeit Reisen und Arbeiten im Camper kann funktionieren, aber es erfordert Planung, Disziplin und Flexibilität. Für mich ist es ein Balanceakt zwischen Arbeit und dem Wunsch, die Möglichkeiten des Reisens zu genießen. Es gibt Tage, an denen alles perfekt läuft: ein toller Stellplatz, gutes Internet und produktive Arbeit. Aber genauso gibt es Tage, an denen die Planung durch Probleme wie schlechten Empfang oder zu laute Umgebungsgeräusche aus der Bahn geworfen wird.
Alles kostet mehr Zeit. Stellplatzwechsel, Reiseplanung und alltägliche Aufgaben wie Wäsche waschen oder Einkaufen nehmen im Camperleben mehr Raum ein, als man denkt. Doch genau diese Herausforderungen sind auch das Besondere: Sie fordern mich heraus und lehren mich, flexibel und gelassen zu bleiben.
Die Lösung für mich ist, länger an einem Ort zu bleiben bzw. Phasen einzulegen, in denen ich immer wieder länger an einem Ort bin. Dadurch schaffe ich Stabilität und eine bessere Balance zwischen Reisen und Arbeiten. Gute Planung und klare Prioritäten sind ebenfalls wichtig, aber am Ende hilft es auch, offen zu bleiben und nicht alles perfekt machen zu wollen.
Für jede:n ist der Weg ein anderer. Ich freue mich, in der CAMP & WORK Community von deinen Erfahrungen zu hören. Denn trotz aller Herausforderungen ist die Freiheit und Abwechslung dieses Lebens für mich unschlagbar.
Links
E-Book: https://camp-work.de/buch
Community: https://www.skool.com/campandwork/about
Beratungen: https://camp-work.de/beratung
Marktplatz: https://camp-work.de/marktplatz/von-campern-fuer-camper/