Seit einem Jahr lebt Kathi Vollzeit im Camper und ist als freie Mitarbeiterin beim Mitteldeutschen Rundfunk tätig. Dadurch ist sie immer wieder projektweise hier und da im Land unterwegs. Was ist da also naheliegender als den Job remote auszuführen?
Doch das war nicht immer so bei den Öffentlich Rechtlichen. Sie hat allerdings die Chance der Pandemie erkannt und arbeitet seither remote. Die verschiedenen Jobs ermöglichen ihr während Projektpausen auch mal längere Auszeiten, die sie dann z. B. für komplexere Fahrtrouten nutzen kann.
Kathi erzählt uns in dieser Folge, was sie so alles macht beim MDR und wie sich das ins mobile Leben einbinden lässt. Zudem erfahren wir von ihr, wie es überhaupt dazu kam, in den Camper zu ziehen, und sie hat noch einige Tipps zum remote Arbeiten im Gepäck.
Sie sagt selbst: “Seit ich das erste Mal den Begriff “Digitale Nomadin” gehört habe, wollte ich das.”
Kathi über sich und das remote Arbeiten
Ich bin Kathi Groll, gebürtig aus Eberswalde in Brandenburg und reise allein in meinem Van “The Bobster”. Der kleine Ford Transit ist sehr basic ausgebaut, ohne Kühlschrank und Stehhöhe, aber eine treue Seele auf allen Straßen.
Ich liebe es, dass man überall damit hinkommt und auch überall Parkplätze findet. Ich besitze ihn seit circa drei Jahren und lebe seit einem Jahr Vollzeit im Van.
Dazu gekommen bin ich, weil ich nach einer Trennung und der Auflösung der gemeinsamen Wohnung plötzlich frei war. Ohne Wohnung und Verträge konnte ich direkt einziehen.
Als jemand, die immer schon viel gereist ist, fühlte sich der Schritt ins Autoleben ganz natürlich an.
Ich hatte im Internet andere Frauen gesehen, die das auch so machen.
Zum Beispiel Karin Scherpe, Gründerin der Vanlove Girls. Die Community hat mich auf jeden Fall bestärkt. Nach ein, zwei schlaflosen Nächten wurde “The Bobster” mein Zuhause.
Um Geld zu verdienen, arbeite ich als freie Mitarbeiterin für den Mitteldeutschen Rundfunk. Für die Öffentlich-Rechtlichen mache ich sehr viele verschiedene Jobs: zum Beispiel Podcasts und Youtube-Videos, oder im Projektmanagement für die ARD Mediathek und Audiothek.
Möglich ist Remote Work bei mir eigentlich erst seit der Pandemie, denn da haben wir fast alles auf digitales Arbeiten umgestellt. Ich habe aber schon vorher aus dem Ausland mit meinem Laptop gearbeitet.
Seit ich das erste Mal auf den Begriff “Digitale Nomadin” gehört habe, wollte ich das. Und ich habe darauf lange hingearbeitet, um es zu erreichen.
Ich denke, es gibt keine bessere Kombi als Vanlife und Remote Work. Beides lässt perfekt vereinen. Nur den Arbeitgebern muss man es natürlich erklären und in der ersten Zeit habe ich versucht, 200 % zu geben, um zu beweisen, dass dieses Modell möglich ist!
Jetzt bevorzuge ich eine gute Life Work Balance statt 10 Stunden in meinem Auto zu hocken und zu arbeiten.
Ich arbeite projektweise, das heißt, es gibt immer wieder Phasen, in denen ich viel frei habe und einfach mache, was ich möchte. Diese Zeit brauche ich auch, um längere Strecken zu fahren, wie im Frühjahr von Fuerteventura nach Deutschland.
Kathis Tipps für Remote Work:
- Glaube an dich und deine Fähigkeiten und dann ist es egal, von wo aus du arbeitest. Wenn das noch nicht geht, fake it till you make it!
- Keine Firma liegt nachts wach und denkt an dich.
- Nimm dir immer genügend Zeit: Eine 5-Tage-Woche + Reisen kann stressig werden und verdirbt dir nur die Lust an diesem Lifestyle. Lebe lieber sparsamer und lebe dadurch mehr!
Links
Social Media-Kanäle von Kathi:
Fürs Reisen: https://www.instagram.com/lost_in_a_transit/
Über meine Jobs: https://www.instagram.com/kathigroll/
Youtube: https://youtu.be/MEl1n0bKGwI
Text: André, Anja, Kathi